Sommer

Wenn die kalten Tage weniger werden, die Sonne sich immer häufiger zeigt und die Natur beginnt zu blühen ist klar: der Frühling ist endlich da! Doch nicht nur Flora und Fauna erwachen im Frühling zu neuem Leben, auch auf den Höfen unserer Bergbauern geht es jetzt wieder hoch her! Denn während der Rest des Landes ausgiebigen Fahrradtouren und Grillabenden entgegenfiebert, warten eine Vielzahl von Arbeiten auf unsere Bergbauern. Es gilt den Wechsel der Tiere zurück auf die Weide und Almen vorzubereiten, die Höfe für die bevorstehenden Arbeiten fit zu machen und die Grundlagen für eine erfolgreiche Ernte zu legen. Was es dabei alles zu tun gibt, erfahrt ihr in unserem Themenfilm und auf dieser Seite. Viel Spaß beim Erkunden der Arbeitswelt unserer Bergbauern im Frühling!
Kühe auf einer Alm in den Bergen
Smiling elderly woman wearing headscarf on alpine meadow in front of wooded mountains.

Die unerlässliche Arbeit der Senner

Sennerinnen und Senner verbringen den Sommer auf den Almen der Bergbauern, wo sie das Vieh hüten und die Almhütten instand halten. Täglich prüfen sie kilometerlange Zäune und versorgen die Kühe. Ihre Aufgaben erfordern deshalb nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Erfahrung im Umgang mit den Tieren. Da kann sich glücklich schätzen, wer wie Familie Riecke mit dem Sennerpaar Steffi und Hans und Familie Mayr mit Senner Anderl seit Jahren auf die Unterstützung von engen Vertrauten zählen kann. Sie waren alle drei selbst Hofbesitzer und kennen die Aufgaben auf der Alm nur zu gut. Meist gestaltet es sich etwas schwieriger, geeignetes Personal für die anspruchsvolle Arbeit zu finden. In vielen Fällen wird die Betreuung der Tiere während der Sommermonate deshalb auf mehrere Personen aus dem Familien- oder Freundeskreis aufgeteilt, die ihren Urlaub dafür entsprechend einplanen.
Braun-weiße Kuh grast auf Blumenwiese im Alpenwald.Holzstall am Hang mit grasenden Kühen und Waldkulisse.Kühe geniesen die Sonne auf der Bergalm
Rustikale Almhütte mit Holzfassade und Bergblick zwischen Tannen.
Smiling elderly woman wearing headscarf on alpine meadow in front of wooded mountains.
Holzstall am Hang mit grasenden Kühen und Waldkulisse.
Drohnenaufnahme von Kühen und Hirte bei Almquelle und Trampelpfaden.
Kühe grasen am steilen Almhügel unter Sonnenschein und hohen Tannen.
Älterer Mann wandert bei goldener Abendsonne am Almhügel.
Bäuerin füttert Kühe im Holzstall bei Sonnenlicht durch Fenster.
Bauer mit zwei Kühen auf Almweide, Berggipfel im Hintergrund.

Bewahren einer einzigartigen Kulturlandschaft

Jedes Jahr genießen Tausende Besucher die wohltuende Auszeit in den Bergen. Doch damit wir uns in den Bergen leicht zurechtfinden und bewegen können, müssen Almweiden, Bergwiesen und -wälder teilweise in mühevoller Handarbeit gepflegt werden. Die Almpflege bewahrt aber nicht nur das charakteristische Bild unserer Alpenlandschaft sie schützt die Bergregionen auch vor der Verwilderung und umfasst Maßnahmen zum Schutz vor Erosionen und Lawinen. Die regelmäßige Landschaftspflege wurde unerlässlich, als der Mensch vor mehreren Jahrhunderten begann, die Flächen zu erschließen und zu nutzen. Während Axel Riecke in seinen steinigen Flächen gezwungenermaßen kleinteilig mit Rechen und Motorsense gegen Dornbewuchs und Verflechtung ankämpft, können bei Familie Leitner die Steilhänge großflächiger mit dem Motormäher bearbeitet werden.
Mann schärft Freischneiderklinge im Freien bei Sonnenschein.Schutzausrüstung und Wanderstiefel auf Pickup nahe Alpeneinsatz.Älterer Mann mäht steilen Berghang mit Sense bei Sonnenlicht.
Mann arbeitet auf sonniger Bergwiese zwischen Wald und felsigem Gelände.Arbeiter mit Freischneider am bewaldeten Berghang unter blauem Himmel.
Bauer mäht Wiese umgeben von weidenden Kühen und grünen Bäumen.
Landwirt am mähen mit der Sänse über Almwiese mit grasenden Kühen und Bergkulisse.

Holzarbeit im Steilhang

Ein ebenso notwendiger aber vieles umfangreicherer Teil der Almpflege ist die Holzarbeit – speziell im Steilhang. Da diese Arbeit in Berghängen sehr aufwendig und arbeitsintensiv ist, wird sie beispielsweise bei Axel Riecke nur einmal im Jahr durchgeführt. Bei der Durchforstung werden gleich mehrere Bäume entnommen. Mit professioneller Unterstützung und schwerem Gerät machen sich Familie Riecke und ihre Helfer auf den Weg in den Bergwald. Dafür müssen das schwere Stahlseil inklusive Schlitten aber erstmal per Hand von zahlreichen Helfern hochgeschleppt und sicher befestigt werden – ein enormer Kraftakt, der viel Geschick und Erfahrung voraussetzt. Da nur diejenigen Bäume abtransportiert werden können, die nahe des Transportseils und der dazugehörigen Seilwinde stehen, muss für eine effiziente Entnahme die Platzierung der Transport-Schneise sorgsam gewählt werden.
Holzfäller sägt Baumstamm mit Motorsäge in Waldlichtung.Holzfäller schlägt mit Axt in Baumstamm auf alpiner Waldlichtung.Arbeiter befestigt Seil an großem gefälltem Baum im dichten Wald.
Baum wird per Seilsystem vor Alpenwaldkulisse abtransportiert.Axt auf Baumstumpf neben frisch gefällter Fichte abgelegt.Zwei lächelnde Forstarbeiter mit Funkgeräten im Bergwald stehend.Waldarbeiter trägt Stahlseil durch bewaldete Holzerntefläche.
Luftaufnahme von Forstmaschinen und gestapelten Baumstämmen auf Holzplatz.

Heu als eine der Hauptfutterquellen

Im Sommer wird auf den saftigen Wiesen neben dem direkt verfütterten, frischen Gras auch das Futter für den Winter gewonnen. Heu und Silage sind dabei die Hauptfutterquellen für die kalten Monate. Für eine gute Futterqualität sind ausreichend Regen zur Wachstumszeit und trockene, sonnige Tag bei der Ernte entscheidend. Durch das Trocknen wird dem Gras das Wasser entzogen und es wird als „Heu“ lagerfähig. Nach drei bis vier warmen, sonnigen Tagen ist das Heu trocken und das Einfahren der Ernte kann beginnen. Während bei Familie Maurer für das Sammeln und Abtransportieren der Mahd teilweise bis zu vier Traktoren im Einsatz sind, müssen andere Bergbauernfamilien in steileren Hanglagen, wie Familie Leitner, diese Arbeiten noch per Hand, mit Motormäher, Heurechen und Heugabel, erledigen.
Mann im grünen Hemd beobachtet Traktor beim Heuballenpressen.Heckansicht eines Traktors mit Schwader beim Graszusammenrechen.Zwei Traktoren arbeiten in hügeligem Feld auf Heuschwaden.
Traktor mit Frontlader hebt zwei große Heuballen auf Feld.Luftaufnahme von Traktoren beim Laden von Heuballen auf Anhänger.

Grundfutterquelle Silage

Grundfutterquelle SilageNeben der Lagerung als Heu, kann das Schnittgut auch zur Silage verarbeitet werden. Dabei wird das angewelkte Gras ein bis zwei Tage nach der Mahd bereits geerntet. Unterstützt durch die Restfeuchte und die luftdichte Lagerung wird ein anaerober Gärprozess in Gang gesetzt, der das Futter konserviert. Im Vergleich zum Heu sind bei der Ernte der Silage keine längeren Trockenphasen nötig. Zum anderen ist ihre Herstellung auch effizienter, da weniger Maschinen und Arbeitsschritte benötigt werden. Außerdem hat Silage gegenüber Heu durch die kürzere Verweildauer auf der Wiese weniger Nährstoffverluste und durch den früheren Schnittzeitpunkt eine meist höhere Nährstoffdichte. Ob Silage oder Heu, in der Regel kommen beide Futterarten zum Einsatz, da so möglichst viel, abwechslungsreiches Futter für eine ausgewogene, optimale Futterversorgung der Tiere im Winter bevorratet werden kann.
Feldhäcksler befüllt Traktor mit gehäckseltem Gras auf Feld.Traktor zieht Grasanhänger über Alpenfeld bei Sonnenuntergang.Graswülste auf Feld mit Traktor im Hintergrund.
Silageanhänger kippt Grünfutter in Betonsilo.Luftaufnahme von Silagelager mit Traktor und Lader am Hof.

Ein Juwel der Natur

Neben Gras, Heu und Silage, kann Familie Schreyer noch auf eine ganz besondere Futterquelle zurückgreifen. Nahe an einem Fluss liegt eine sogenannte Feuchtwiese, ein echter Schatz der alpinen Biodiversität. Aufgrund ihres natürlich hohen Wasserstands kann die Wiese nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden. Das ermöglicht das Wachstum seltener Kräuter und Pflanzen, den wertvollen Lieferanten von gesundheitsfördernden Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Je nach Witterung, ob die Wiese eher feucht oder trocken ist, verlangt die Mahd mehr Handarbeit. Nicht immer kann sie mit einem Traktor befahren werden und es müssen alle mit anpacken, um das geschnittene „Medizinalfutter“, wie es Klaus Schreyer nennt, zusammenzutragen – auch Oma Resi, die sich immer wieder auf die Ernte freut.
Traktor mit Mäwerk mäht steile Hangwiese.
Mann trägt loses Heu von Hand auf sonniger Bergwiese.Ältere Frau mit Strohhut hält Stock auf sonniger Heuwiese.Zwei Traktoren sammeln Heu nahe Waldrand in ländlicher Landschaft.
Kind beobachtet Heuballenpresse beim Wickeln auf Bergwiese.
Mann und Kind laufen durch Heureihen auf Sommerwiese.

Der Grund für sämtliche Bemühungen

Neben Gras, Heu und Silage, kann Familie Schreyer noch auf eine ganz besondere Futterquelle zurückgreifen. Nahe an einem Fluss liegt eine sogenannte Feuchtwiese, ein echter Schatz der alpinen Biodiversität. Aufgrund ihres natürlich hohen Wasserstands kann die Wiese nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden. Das ermöglicht das Wachstum seltener Kräuter und Pflanzen, den wertvollen Lieferanten von gesundheitsfördernden Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Je nach Witterung, ob die Wiese eher feucht oder trocken ist, verlangt die Mahd mehr Handarbeit. Nicht immer kann sie mit einem Traktor befahren werden und es müssen alle mit anpacken, um das geschnittene „Medizinalfutter“, wie es Klaus Schreyer nennt, zusammenzutragen – auch Oma Resi, die sich immer wieder auf die Ernte freut.